Wie er so da oben stand, keinen Muks mehr von sich gab, die schmutzigen Felgen unbeweglich auf den gelben Planken des ADAC-Abschleppwagens ruhten… da schlich sich ein wehmütiges Gefühl des Abschieds in den hintersten Winkel meines Herzens: „Das also waren sie, die letzten gemeinsamen Kilometer unserer 12-jährigen Beziehung?“

Ähhh… stopp! Bleiben wir mal sachlich… oder besser: Schluss mit der Rührseligkeit!!!

Es ist der vorletzte Arbeitstag und ich habe schon seit dem Werkstattbesuch neulich das Gefühl, dass meine Kupplung spinnt. Dreimal schon fluchten sämtliche motorisierten Arbeitnehmer frühmorgens kurz vor 7:00 an der Ampelkreuzung Lobeda Platanenstrasse, als ich in der Grünphase den Warnblinker setzte und endlos versuchte, den ersten Gang einzulegen. Motor aus, Kupplung pumpen (was so viel bedeutet wie so lange treten bis der Gang wieder reingeht ;)) Doch wer hat schon Zeit für die Werkstatt? Das muss warten, bis die Ferien beginnen! Hat es aber nicht!

Es ist Donnerstag, noch zwei Tage bis zu den Ferien, ich bin auf dem Weg zu meinen 9ern, Picknick und dann Planetarium, dann Technikaufbau für die Abschlussfeier, hinten das Klavier auf der Rückbank, Kulturprogramm durchziehen und abends dann noch Wohnmobiltausch mit Paps, er bekommt mein Auto ich den „Dicken“, dann schnell noch… äh, och nööö, nich schon wieder, genau jetzt, wieder pumpen… hallo! pumpen! …. aber: Nix geht mehr! Und plötzlich hat der Tag ein anderes Tempo. „Jaaa,hallo? hier AhhhDeeeAhhhhCeee Kuuundendiiiienst, … wooooo stehen sie? Ihre ADAC Nummer bitteeeee… und welche Faaaaaarbe hat ihr Auto… die Fahrzeugnummer… und jetzt noch ihr Name… ja genau… sie sind die Halterin…. es kann aber daaaauern… alle Abschleppwagen sind im Einsatz… ja so drei Stunden vielleicht…. Whaaaaat???

Auch wenn ich es ziemlich toll in Sachen Nachhaltigkeit finde, ein Auto mehr als drei Jahre zu fahren, was in meinem Fall ja schon fast 5 Mal überschritten wurde… so langsam wirds teuer und wenn das jetzt mit der Kupplung was Ernstes ist, dann müssen wir uns wohl oder übel verabschieden. 2 Tage vor dem Urlaub… Mist.

Ab in die Werkstatt !

Es folgen bange Stunden des Telefonierens, Organisieren, Hoffens und Recherchierens (was Autos kosten, wenn man eins braucht). Und dann klingelt das Telefon: „Ja hier die KfZ-Werkstatt deines Vertrauens. Wir haben zwei Nachrichten für dich und beide sind… guuut!! Das Auto ist fertig uuuund: du musst nix bezahlen, das machen wir als Kulanz!“ Suuuper, …. äh… aber …. stopp mal, das macht ihr doch nicht, wei ihr mich so gut leiden könnt… oder!?

Egal, das nenn ich doch nochmal Glück gehabt und wir zwei, mein blauer Madzda und ich schaffen das schon noch ein paar Tage zusammen… ge?!

Morgen gehts los. Womo gepackt und Route gecheckt. Hoffen wir, dass alle anderen Menschen aus allen anderen 50 Bundesländern, in denen morgen die Ferien beginnen, irgendwo anders hinfahren… vielleicht bleibt das Glück mir weiterhin hold.

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