Zwei Schönheiten der Toskana

Der Dom haut mich um. Genau um 10:00 Uhr öffnen sich die Türen und nach einer relativ schwierigen Prozedur mit online- Bestellung und Papierticketabholung stehe ich als erste vor der Tür und vor mir öffnet sich das:

Wenn das Portal schon prächtig ist, dann erschlägt einen der Innenraum förmlich. Ein blauer Himmel mit goldenen Sternen überspannt den schwarz-weiß gestreiften Innenraum und überall hat das Auge etwas zu entdecken. Da sind zum einen die Böden. Mamoreinlegearbeiten , die zum großen Teil schützend abgedeckt sind, zaubern hier den schönsten Fußboden, den man sich vorstellen kann. Zu besonderen Anlässen wird er komplett gezeigt, heute sieht man nur Teile.

Ist er freigelegt, bräuchte man allein dafür einen Tag, um alle abgebildeten Legende, Heiligengeschichten und Ornamente zu entschlüsseln. Hier sieht man alle Mamor-Bilder des Kirchenbodens ohne Abdeckungen.

Dann die fantastische Kanzel von Niccolo Pisano. Die Reliefs scheinen förmlich zum Leben zu erwachen und auch hier möchte man näher heran, um alle Einzelheiten bestaunen zu können.

Ein weiteres Highlight ist die Piccolomini-Bibliothek. Als Francesco Todeschini Piccolomini noch Kardinal war, später wurde er Papst Pius der III. , spendierte er dem Dom diese Kostbarkeit, ließ deshalb aber auch alle wunderbaren Fresken rundherum nur einem Thema widmen: seinem Leben. Unfassbar aufwendig auch die Deckengestaltung und in den Vitrinen lagern wunderschöne Notenbücher.

Gleich daneben der Piccolomini-Altar, für den Michelangelo den Auftrag erhielt, 15 Statuen anzufertigen. Das war ein lohnendes Geschäft und er bekam stattliche 500 Golddukaten als Anzahlung. Nur 5 Statuen hat er allerdings geliefert, denn Serienproduktion war augenscheinlich nicht sein Ding. Noch seine Nachfahren mussten an die Piccolomini-Familie Geld zurückerstatten, als nach seinem Tod eine Lieferung dann völlig unwahrscheinlich wurde.

Und so geht es hier in einem fort. In jeder Ecke entdeckt man etwas Wunderbares, kunstvoll Gestaltetes, Beeindruckendes:

So sah es übrigens aus, als ich den Dom nach einer Stunde verließ. The early bird catches the worm 😄

Ich bummel noch etwas durch die Straßen Siennas aber bald wird mir der Trubel zu viel und ich fahre die 13km nach Lornarno zurück.

Zuhause angekommen freut sich meine Luna natürlich sehr und gleich schnappen wir uns die Leine für einen langen Spaziergang durch die Weinberge. Hier sind alle fleißig am Rückschnitt der Stöcke und oben auf dem Berg, an der Villa Trasqua, sind die neuen Flaschen für die Ernte im Herbst schon geliefert, ob Olivenöl oder Wein reinkommt – wer weiß das schon?

Da liegt es, unser Häuschen 😊

Es ist 16:00 Uhr, als wir wieder zurück sind und nach einem kurzen Nachmittagsschläfchen, raffen wir uns noch einmal auf. San Gimigniano ist ca. 25km entfernt und sieht auch am Abend sicher ganz wunderbar aus. Die kleine Stadt ist durch ihre sogenannten Geschlechtertürme bekannt geworden. Sicher gibt es dort auch ein Abendbrot mit WLAN und so kommen wir an, als sich ein Großteil der Besucher auf dem Heimweg befindet. Leer sind die Parkplätze und die Gassen trotzdem nicht, aber alle meine Wünsche gehen in Erfüllung: stimmungsvoller Bummel durch die Gassen, leckere Panini und Internet.

Und so lasse ich den Tag in der lauen Abendluft auf der Piazza della Cisterna in San Giminiano ausklingen, nachdem ich heute gleich zwei Schönheiten dieser fantastischen Gegend kennengelernt habe:

Sienna und San Gimigniano

Luna bekommt das ein oder andere Leckerli, lernt den ein oder anderen Hundefreund kennen und ich schreibe meinen Blogeintrag… Wunderbar kanns uns gehen. Kommt gut durch die Nacht.

3 Gedanken zu „Zwei Schönheiten der Toskana“

  1. Gabriele Eberhardt

    Guten Abend meine Liebe,
    fantastische Eindrücke konntest du ja wieder erfahren. Deine Reisebeschreibungen sind einfach zauberhaft und alle Orte und Begegnungen sehen sehr einladend und vertraulich aus. Ich wünsche dir noch einen angenehmen Abend und morgen einen wunderbaren Ostersonntag … Liebe Grüße von Gabi :):):)

  2. Liebe Gabi, das hast du schön gesagt: hier ist wirklich ziemlich viel einladend und vertraulich 😃 Diese alten Gemäuer versprühen Charme, die Städtchen und Osterias laden ein. Morgen möchte ich ins wunderbare Orcia Tal und ein Kloster besichtigen. Du darfst gespannt sein 😃 Liebe Grüße ♥️

  3. Ach du meine Güte, das ist wirklich ärgerlich mit dem Schuh. Vielleicht hat ihn sich ein Tier geschnappt? Nun hoffe ich, dass du dennoch gut durch die kommenden Tage gelangst und wünsche dir frohe Ostern!

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