Ans Meer, ans Meer…

Erst gegen Mitternacht waren die Temperaturen erträglich und wir fanden erholsamen Schlaf bei offenen Fenstern und Türen. Morgens stand noch ein Van neben uns. Spät muss er angekommen sein, ich hatte ihn gar nicht gehört. Unsere morgendliche Runde starten wir in den nahe gelegenen Rheinauen. Alles ist frisch gemäht und so können wir über die in der Frühsonne schimmernden Wiesen laufen.

Kaum ein paar Schritte vom Dorf entfernt dreht Meister Adebar seine Runden unweit seiner Frau, die auch auf der Frühstückssuche ist.

Nebenan unterhalten sich zwei Häschen in einer Senke, doch als ich die Handylinse ausgerichtet habe, sitzt da nur noch einer… wo ist denn dein Kumpel abgeblieben? Alles klar, da muss wohl die Schleppleine wieder dran. Sorry ihr beiden für den unterbrochenen Morgenplausch, aber so schnell wie ihr flitzen könnt, ist Luna natürlich nicht. Fünf Minuten später ist sie völlig breit wieder neben mir und wir wenden uns dem Frühstück zu.

Den Weg nach IJmujden starte ich möglichst früh, denn die Mittagshitze von gestern muss ich heute nicht im Womo haben. „Ans Meer, ans Meer…“ lautet das Motto des Tages. Die Fahrt ist angenehm. Alle fahren nur 100km/h und ein einziger Stau dauert 5 Minuten. Der Grund? Die Autobahn wurde hochgeklappt. (Siehe im Bild links)

Nachdem ich gegen 11:00 am Terminal schon mal vorsorglich eingecheckt habe, laufen wir gegen 12:00 entspannt am breiten Sandstrand des Ortes, der  sich ca. 4km entfernt in Richtung Westen erstreckt. Das hier ist definitiv ein Hundeparadies. Ein kleines Büdchen Verkauf für 1,- Euro pro Stück Hundebälle in Tennisballgröße und da ich unseren im Womo liegenlassen habe, freut sich Luna über ein neues Spielzeug. 

Viele Fellnasen laufen hier frei und alle Hundebegenungen sind freundlich. Die Sonne scheint, ein Lüftchen weht, Kitesurfer und Strandsegler haben ihren Spaß – und wir auch. Nach zwei Stunden lasse ich mich im Außenbereich des Strandcafes „Beach Inn“ nieder. Auch hier sind Hunde ausdrücklich willkommen… ich fasse es nicht. Sogar auf die Polster der gemütlichen Lümmelsofas dürfen sie drauf. Im Gegenzug ist hier natürlich alles nicht porentief rein, aber die Besucher kommen vom Strand und sind selbst sandgebadet. Das stört hier also keinen.

Natürlich gibt es auch saubere Plätze – mit Tisch und Stuhl, wie es sich gehört, aber dass man hier auch ein Herz für Kinder hat, zeigen die Tische, an denen jeweils zwei Plätze an dicken Seilen aufgehängte Stuhlschaukeln sind… witzig. (Siehe dicke Seile auf dem Bild)

Vor dem Bistro lassen sich Unmengen weißbekleidete Fußballkids ihre Pommes schmecken und wir gönnen uns ein Tomatentoast. Herrlich!

Pünktlich um 15:30 stellen wir uns in die Boarding-Reihe und rollen gegen 17:00 aufs Schiff. 

Die Kabine ist sehr klein und ich bin froh, die Klappbetten über mir an der Wand lassen zu können. Luna findet das alles ein wenig suspekt. Die Geräusche, die Gerüche, die Enge… auch der Hundeaußenbereich ist laut, eng und unkreativ… denke nicht, dass sie hier locker ihr „Geschäft“ verrichten wird. Aber ich habe sie bei mir und muss sie nicht in einem Käfig allein lassen.

In 5 Minuten startet das Schiff und obwohl es WLAN gibt, ist gleich die Warnung vermerkt, dass dies auf See nicht dem entspricht, was der geneigte Passagier vom Land kennt. Deshalb tippe ich noch am Ufer meinen Beitrag für heute und verabschiede mich dann in die Dunkelheit des Lebens ohne WLAN…

Auf gehts: Scotland we are coming!