Alles still. Ich liege wach. Und da ist ein Geräusch…“Siii“ … ich ahne es… „Siii“ … und dazu noch etwas tiefer „Suuu“ … bald erklingt es vielstimmig… So ein Mist! Mücken!!! Ab und zu krieg ich eine, aber meistens schlage ich mir völlig sinnlos mit voller Wu(ch)t ins Gesicht. Luna stört das nicht… die schläft! Das Problem ist: Ein Mensch und ein Hund eine Nacht im Caddy ohne Frischluft – unmöglich. Deshalb habe ich die Vorhänge runtergelassen und das Beifahrerfenster aufgemacht, aber die Biester finden die Lücken. Es wird eine schreckliche Nacht. Unersättlich stürzen sie sich auf mich, umschwirren meine Ohren. „Siiii“ …. „ Suuuuiiii“ Ich dreh durch!!!!
Zum Sonnenaufgang reicht es mir! Ich stehe völlig zerknautscht auf.

Aber der Tag wird herrlich. Ich fahre über die Brücke nach La Trinite sur Mer, kaufe am Jachthafen ein frisches Baguette und kehre zurück zum kleinen Parkplatz am Meer. Trotz Verbot hat es ein Womofahrer gewagt, hier zu übernachten. Als ich ankomme ist gerade die Polizei da und spricht mit ihm… er darf stehen bleiben 🤷♀️ Auf alle Fälle bin ich froh, ohne Polizeikontakt durch die Nacht gekommen zu sein. Nun erst einmal Frühstück :


Danach wandern wir um die Landzunge von Pointe de Kerbihan und legen danach noch ein Nickerchen ein. Auch Luna ist etwas geschafft von der Nacht!

Sie humpelt und hat einen kleinen Schnitt am Ballen. Warscheinlich von einer Muschel. Am besten wäre eine Desinfektion und ein Schutz, denn der Sand setzt sich schon fest. Vielleicht gibt es in Locmariaquer eine Apotheke. Gibt es! und einen Wochenmarkt dazu.
Ich kaufe Fisch, Tomaten und Zucchini, suche einen gemütlichen Stellplatz für das köstliche Mittagsmahl und die fachmännische Wundversorgung. Wie immer ist das nicht so leicht, aber an einer gesperrten alten Brücke werde ich fündig.



Was da aussieht wie eine Thüringer Bratwurst oder eine Grillbanane, ist ein Fisch. Rosset heißt er, erfahre ich von Marietheres über Whatsapp 😊 und er schmeckt ganz gut für den ersten Grillversuch.
Lunamausi ist megatapfer und trägt ihren Verband mit stiller Verachtung.

Auch hier lege ich noch ein Päuschen ein, um den fehlenden Nachtschlaf auszugleichen. Dann gehts weiter nach Auray und das ist einfach nur wunderschön 😊
Besonders der kleine Hafen mit seinen alten Häusern und verwinkelten Gassen hat es mir angetan. Im Strudel an der alten Brücke tummeln sich Kajakfahrer. Überall bezaubern Galerien, Cafés und es gibt ein Büchermarkt am Hafenufer… traumhaft.

Da heute der Tag der Pausen ist, machen wir gleich noch eine und auch Luna knallt sich bereitwillig unter den Stuhl in den kühlen Schatten.


Vom Café aus habe ich einen guten Blick auf die Reste einer mittelalterlichen Burg. Die thronte im 13.Jhd. über dem Hafen wurde aber 1526 geschliffen. Heute ist nur noch die Promenade du Loch geblieben, die sich mit spitzen Kehren den Berg hinabschlängelt. Den traumhaften Ausblick von hier oben genießen alle Besucher gern.



Locmariequer und Auray liegen am Golf von Morbihan. Mor Bihan – das kleine Meer – trägt seinen Namen zurecht, umfasst es doch eine 12000 ha große, vielfach zergliederte Wasserfläche.

Eine bretonische Legende erzählt, dass Tränen trauriger Feen das Land überflutet hätten und auf diesem Tränenmeer ihre 365 Haarkränze als Inseln schwimmen. Heute kann man Rundfahrten durch dieses Inselreich buchen.
Ich möchte morgen nach Vannes und suche mir eine Übernachtung. Am Weg liegt ein Zeltplatz, nach Aussage der Frau an der Rezeption sehr leer, wegen Corona… und der gestern??? Keine 20km weiter und voll – trotz Corona. Hier ist es allerdings wirklich prima. Ganz entspannt sitzt man unter Bäumen, drei Frauen sticken, andere lesen und nur jede 4.Bucht ist besetzt. Kinder dürfen auf kleinen Ponys reiten und Hühner inklusive Hahn laufen herum – schlecht für Luna, denn die muss an die Leine, weil sie gleich nach dem Aussteigen die Verfolgung aufgenommen hat – trotz Fußverband.

Ich nutze die Gelegenheit und baue mein Tarp mal auf. Allerdings ist das mit Hund an der Leine nicht so toll. Drei Heringe hat sie schon wieder rausgezwuselt und wickelt ihre rote Strippe zuverlässig um die Abspannungen 😫

Gut versorgt mit Wasser und Strom genießen wir den milden Abend und freuen uns auf morgen. Seid lieb gegrüßt und bleibt gesund 🙋🏻♀️🐶
Guten Abend, Frau Dr. Klöbner!
Da kann ich nur sagen: „Die Mücke bleibt draußen!„
Die Retter, der Schwalbenchor aus Médroux, ist leider hier auf Tournee. Drei Trostpuster auf Lunas Pfote! Ich freue mich auf den nächsten Tagesbericht!
Schlaft gut und ruhig und passt auf euch auf! Liebe Grüße, Ruth und Marietheres
Oh, arme Luna! Ich drücke
die Daumen für eine schnelle Heilung. Ich weiß ja nicht, ob man in französischen Apotheken auch homöopathische Globuli bekommt. Wenn ja, kann ich Arnika empfehlen. Darauf schwöre ich. Egal ob Mensch oder Tier. Und gegen die Mückenstiche hilft immer Spitzwegerich. Steht auf allen Wiesen… Soooooo schöne Bilder hast du wieder gemacht, meine liebe Marion. Wie Postkartenmotive… Auf dem Wochenmarkt hätte ich bestimmt nicht nur Lebensmittel gekauft😄 Nun schlaft gut und erholt euch gut! Liebe Umarmung von der Netti