Besser gehts immer

Die Nacht war gut, alles still, der Wind hatte sich gelegt und das Abendrot leuchtete in unsere Fenster. Luna hatte es sich in der „Kuschelbox“ (Zitat Conny) gleich gemütlich gemacht und war sofort eingeschlafen. Nur nachts wachte sie manchmal auf und hechelte, obwohl ich das Fenster offen hatte. Aber sonst war die erste Caddynacht ziemlich gut 😊👍

Wir stehen 7:00 Uhr auf und legen nach einem guten Frühstück und einer Katzenwäsche am Feldrand gleich los. Morgengassirunde um das Plateau mit dem Aerodrom von Nancy. Es geht durch dichten Wald auf verschlungenen Wegen und plötzlich liegt das Flugfeld vor mir.

Auf der anderen Seite des Hügels angekommen, hat man einen schönen Ausblick über die Stadt. Wie Jena liegt Nancy im Tal und hat auch ungefähr 100.000 Einwohner. Mich zieht aber nichts ins Zentrum, hier oben, wo die Luft so gut und die Landschaft so lieblich ist, lässt sich der Morgen viel besser verbringen. Wir treffen einige Hundebesitzer und auch ein Australien Sheperd ist zur Freude meine Madame dabei. Mit dem spielt es sich besonders gut. Und wieder merke ich, wie schön es wäre, doch des Französischen mächtig zu sein. Aber so muss ich mein gestottertes „Allemande“ und „Ne parle France“ (keine Ahnung, ob das stimmt, aber meine Mimik ist sicher aussagekräftig) benutzen.

Nancy von oben
Landschaft am Hügel des Aerodroms
Luna nach der Gassirunde

Nun gehts aber los. Der Himmel ist blau, die Sonne strahlt und ich tippe Braucourt am Lac du Der in mein Navi. Da soll der Zwischenstopp auf dem Weg nach Versailles sein. Wasser und Wald ist immer gut, besonders für Luna.

Der See ist riesig und an verschiedenen Stellen gibt es touristische Einrichtungen, Strände, Segelschule, kleine Bistros und Zeltplätze. Allerdings von genau der richtigen Anzahl Menschen heimgesucht: wenige! Ich genieße die erste Durchfahrt unter einem 2m-Balken mit dem Caddy und stelle mich auf den kostenlosen Strandparkplatz. Dann laufen wir los und kommen gleich an eine ziemlich lange Fußgängerbrücke. Da kann man oben auf Gitterrosten und unten auf einer Betonmauer laufen. Für Luna ist natürlich unten besser. Gitterroste mag sie nicht und außerdem kann sie unten auch ab und zu ins Wasser hüpfen.

Bei so schönem Wasser kann auch ich mich nicht bremsen und suche mir eine einsame Badestelle, denn den Badeanzug hab ich natürlich vergessen. Hier stehen sogar einzelne Camper direkt am Ufer, haben Schlauchboot und Angel im Wasser und chillen in der Sonne. Weit und breit ist voll entspannte Urlaubsstimmung. Keine Massen, keine laute Musik, kein Geschrei – herrrrlich!!

Unterwegs kommen wir am touristischen Zentrum vorbei, mit kleinem Hafen, einer Fotoausstellung und kleinen Lädchen.

Zum Mittag bestelle ich mir am Kiosk einen Salat und ein Baguette und Luna übt die Perfektion des Bettelblicks oder tut so, als würde sie mich gar nicht kennen. Letzteres meist dann, wenn lange nichts „vom Tisch gefallen“ ist.

Dann schlendern wir langsam zurück, schauen der Segelschule noch ein bisschen zu

und machen ein Päuschen unter Bäumen am Strand.

Der Weg nach Versailles ist weit und eigentlich wollte ich heute gegen Abend noch ein bisschen im Schlosspark spazieren gehen, aber wir haben getrödelt und es sieht so aus, dass wir das auf den nächsten Morgen vertagen müssen. Kurze Parkplatzrecherche im Netz und es sieht so aus als gäbe es sogar Parkplätze direkt im Park. Also los…

Naja, das ging schon mal besser: Die N4 ist schrecklich langweilig, schrecklich gerade, voll und EINSPURIG!! Außerdem gibt es massenweise LKW und Blitzer. Links und rechts nichts als Felder, soweit das Auge reicht und der Hinweis: „Votre alimentation commence ici!“ – Ihre Ernährung beginnt hier. Anscheinend bin ich in der Kornkammer Frankreichs gelandet:

Höchstgeschwindigkeit 110 aber meistens 90! Und dann: Zack! Erwischt! Mit ca 65 in der Dorfeinfahrt. Mann! ich wollte ja gerade bremsen!!! Die Laune sinkt und ca. 50km vor Paris gebe ich auf und suche mir einen Platz.

Das scheint eine Koppel zu sein und hinter mir ist Wald. Eigentlich ganz nett hier, nur die Straße ist ein bisschen nah. Wären Luna auf der Koppel tobt, bruzzelt mein erstes Abendbrot auf dem Gaskocher: Süßkartoffel-Möhren-Gemüse mit Reisnudeln. Mit einer Sauce aus Kokosmilch und ein paar Gewürzen nicht schlecht.

Ich guck nochmal in die „Stay Free“-App und finde einen Stellplatz am See, ca 8km entfernt. Einen Versuch ist es wert, denn so richtige Gemütlichkeit will hier am Koppeltor nicht aufkommen. Und tatsächlich finde ich das idyllische Plätzchen am Weiher. Ein schmaler Fahrtweg schlängelt sich am Ufer hin, ein Angler hat seinen Plastikstuhl gleich stehen lassen, aber ich nehme lieber meinen.

Nur Gegenverkehr darf nicht kommen.

Ich packe mein Tastatur aus und nun beginnt der Luxus: Blog schreiben ohne Smartphone-Bildschirmtastatur. Das gabs noch nie! Und es ist seeehr genial. Mal sehen, wie lange die Batterien halten, aber das ist mal ein tolle Erfindung!

Ich wünsche euch einen wunderbaren Abend, genießt die Sonne und das herrliche „Draußen“😊

0 Gedanken zu „Besser gehts immer“

  1. Ach Marion, wie herrlich. Ich danke dir für euren Tagesreport, der mir mit seiner locker-fluffigen Art ein Lächeln ins Gesicht und Lichtblicke in diesen für mich „hätte-nicht-stattfinden-müssen-Tag“ gebracht hat.
    Ich habe ohne das Haus zu verlassen in meiner Quarantäne ein paar schöne Flecken Frankreich gesehen 😉😎
    Ich wünsche euch einen lauschigen Abend – hoffentlich ohne Stechgetier und eine angenehme Kuschelkapselnacht 😘😆
    Liebe Grüße an euch 🐶👩‍🏫😉

      1. Alles halb so wild…danke dir. Außerdem bin ich doch von Sonnenscheinen umgeben und umschrieben, mir kann es nur gut gehen😘
        In einem Monat starten wir hoffentlich auch in eine neue Urlaubsreise. Wir sind beide überreif dafür 😅

  2. Das ist ja wirklich prima, dass alles mit dem Caddy so gut klappt. Sogar kochen… Ich wünsche euch eine gute Nacht und morgen weiterhin erlebnisreiches Reisen. Bin in Gedanken mit dabei. Knuddler für dich und Lunchen… 🐶🐾🐾

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