Schon wieder sind zwei Tage vergangen und es bleiben von fünf Wochen noch fünf Tage. Gestern abend habe ich zum ersten mal keinen Eintrag geschrieben, der Tag war so voll, dass ich nur noch müde ins Bett fiel.

Das Frühstück am Morgen mit Ruth und Marietheres ist lecker und lang. Bis in die Mittagszeit sitzen wir am reich gedeckten Tisch und schwatzen.

Die Marmelade wird auf einem Erinnerungsstück serviert. Marietheres bekam es von einer Bekannten aus der DDR. Diese ließ sich Werbezeitungen aus dem „Westen“ schicken und bastelte daraus kunterbunte Einlagen für Glastabletts aus der Konsumgüterproduktion.

Dann holen die beiden ein über 50 Jahre altes Familienfoto heraus. Ein Wohnanhänger Marke Münsterland „Knospe03“ hängt am Familienauto aus dem drei Brüder schauen, die kleine Ruth auf Papas Arm. Ein herrliches Bild. Den Wohnwagen konnte man auseinander kurbeln und wenn die Jungs im eigenen Zelt verschwunden waren, fand so eine sechsköpfige Familie im Urlauf eine Schlafstätte. Grandios!!!Und so gibt es viel zu erzählen. Dann setzen wir uns mit den drei Hunden ins Auto und besuchen die Lippmannschen Lieblingsstrände bei Brieux. Nach einer Dreiviertelstunde sind die erreicht und heute besonders interessant- es ist grand mareè – große Flut… oder besser große Ebbe. Das Wasser zieht sind zu bestimmten Mondkonstellationen besonders stark zurück und das ist für alle Sammler von Meeresgetier ein großes Fest. Wir sind wieder in „meiner Bucht“ in Jospinet. Dort wird der Unterschied an den Muschelbänken extrem deutlich. Die sind jetzt alle aus dem Wasser.

Wir laufen bis direkt an die Pfeiler und nun sieht man sehr gut, wie das mit den Muscheln funktioniert. Die Erntefahrzeuge nehmen die Muscheln mit den Netzen ab. Und dann werden gleich wieder neue Minimuscheln angesetzt.

Der Tag ist drückend und dicke Regenwolken ziehen auf. Trotzdem sind viele Menschen mit Eimern, Keschern und Schaufeln bestückt unterwegs. Wir genießen den tollen Ausblick und die Lichtspiele der durchbrechenden Sonne, bis die ersten Tropfen fallen.

Eine kleine Rundfahrt schließt sich an, aber die Strände von Brieux sind so überfüllt, dass wir dann doch lieber verzichten und nach Medroux fahren. Im gemütlichen Häuschen wirft Ruth den Wok an und wir lassen den Tag ausklingen.

Es ist Sonntag und ich muss weiter, es sind ja nur noch 5 Tage, das Seine-Tal und Monets Häuschen in Giverny möchte ich gern noch sehen. 400km liegen vor mir und deshalb „Au revoir!“ meine lieben Lippmanns. Ich hoffe sehr, dass wir uns bald wiedersehen !!!

Es war der Höhepunkt meiner Reise, bei und mit euch Zeit verbringen zu dürfen. Habt herzlichen Dank dafür! … und kommt mich bald besuchen 😊

Bevor ich losfahren kann muss das immer noch lose Kabel gerichtet und ein halb verhungerter Hund gefüttert werden, aber mit Frauenpower wird das prompt erledigt.

Auf halber Strecke mache ich Fougeres Pause und schaue mir das Märchenschloss und die Stadtmauer mit der wunderbaren Aussicht an.

Der Rest ist schnell erzählt: Fahren, Ankommen, 19:30 Uhr Giverny, Hunderunde, kleines Abendbrot ab ins Bett 😴

0 Gedanken zu „Au revoir Medroux“

  1. Was für ein wunderschönes Haus mit prächtigem Garten bei den Lippmanns. Die Hortensien…. Wahnsinn. Und diese süßen Katzen… Ich wünsche dir eine schöne Fahrt entlang der Seine und eine gute Heimreise… Ganz liebe Grüße und Umarmung von deiner Netti

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