Opal-, Alabaster-, Armor-, Sauvage-, Smaragd-, Perlmut-, Blumen-, Granit Rose Küste… die Namen der französischen Küstenabschnitte, an denen ich entlang gefahren bin, sind allesamt sehr schön. Besonders beeindruckend aber ist die Rosa Granitküste. Den Wanderweg möchte ich heute gehen und fahre gleich am Morgen nach Ploumanac’h. Ein bisschen suchen muss ich schon, finde dann aber einen prima Platz zum Parken des Womo, womit der schwerste Teil meistens schon erledigt ist. Vor allem in so beliebten Ferienregionen. Als ich gegen 9:00 ankomme ist zum Glück noch nichts los, aber der Grund ist nicht so schön: es regnet. Na gut, dann machen auch wir noch ne Pause!
Gegen 11:00 klart es auf und los gehts. Der 6km Rundweg ist nicht schwer aber gut besucht. Er startet am Märchenschloss Costaëres. Das steht auf einem Inselchen in der – um die Zeit wieder mal wasserlosen – Bucht von Ploumanac’h, stammt aus dem 19.Jhd. und ist seit Ende der 80er im Besitz von … Diddi Hallervorden. Er kaufte es als Feriensitz, scheint aber selten da zu sein.
Schon fallen die mächtigen, geschliffenen Granitfelsen auf, die hier überall herumliegen. Gegen die wirkt das Schloss dann doch ganz schön mickrig 😜
Während ich fotografiere knackt Luna Muscheln, schnüffelt hier und da oder legt sich ins gemütliche Algenbett.Dauert das Geknipse zu lange, wird kurz gefiept: „Mach hin, ich will weiter!“
Der Weg schlängelt sich an der Küste entlang und ich gebe es auf, Luna an der Leine hin und her zu ziehen. Sie läuft einfach mit, das ist für sie, für mich und im Ernstfall für den, der über die Leine stolpert, weil er rosa Granitfelsen anschaut allemal besser. Die meisten freuen sich drüber und ein kleiner Junge nimmt sie gleich mit aufs Familienbild.
Besonders imposant ist der Leuchtturm. Aus gleichem Material erbaut, scheint er mit dem Untergrund verwachsen zu sein. Eine steinerne Brücke führt zu ihm herüber und sicher wäre das auch ein tolles Motiv bei Flut und Sturm.
Daneben rechts ganz klein duckt sich die Villa „Ker Wel“ zwischen die Felsen. Hier hat einst der Architekt Gustav Eiffel gewohnt. Viele der Steine haben Namen bekommen, wie Teufelsschloss oder Napoleons Hut. Die „Flasche“ könnte ich gefunden haben:
Hier kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen und noch verschiedene Fabelwesen oder Gegenstände entdecken, einfach aufs Meer hinaus schauen oder über die rosa Riesen hinweg klettern.


Wir bummeln gegen drei zurück zum Womo und brechen nach einer kurzen Pause zu unserem nächsten Ziel auf. Huelgoat ein Städtchen ca. 70km südlich im Landesinneren, an einem See gelegen und in der deutschen Übersetzung „Hochwald“ genannt. Tatsächlich sollen in den Wäldern der Stadt Tristan und Isolde Händchen gehalten haben, Feen und Zwerge ihr Spiel getrieben haben… na wenn das mal kein gutes Ziel ist! Märchenwald wird die Wandergegend auch genannt. Leider beschreibt der Reiseführer die ehemals märchenhaften Waldbestände als durch Waldbrände und Stürme sehr lädiert. Na mal schauen. Erst mal hinfahren!