Ich bin also auf dem Porteau Cove Campground damit beschäftigt, meine Sachen zu packen und das Womo abgabefertig zu machen. Das ist zwar nicht ganz so lustig und neeeeervt, aber wie sich herausstellt immer noch besser als es so zu machen, wie meine Abgabenachbarn, die in Delta beim Vermieter in glühender Mittagshitze ohne Baum und Strauch putzen. Ich habe dabei wenigsten Schatten.Dann gehts die paar Kilometer bis nach Delta. Gegen Mittag und nach ca. 4500km geb ich meinen treuen Gefährten ohne Schrammen und ohne Probleme wieder ab.
Das Taxi bringt mich zum Barclay Hotel und gegen 16:00 bin ich bereit für die Zivilisation. Robson Street ist echt ein guter Startpunkt für die Stadteroberung, da sehr zentral gelegen. In 15 Minuten bin ich am Canada Place, aber an die Hochhausschluchten von Downtown muss ich mich erst noch gewöhnen.
Was aber sofort auffällt ist, dass auf Schritt und Tritt grüne Oasen oder Springbrunnen angelegt sind.
Der Canada Place ist das touristische Zentrum. Ab hier fahren alle möglichen Busse und Shuttle, die Waterfront Station der Bahn ist in der Nähe und viele Hotel sowie Restaurants liegen am Platz. Und da gönne ich mir erst mal einen Burger und lasse die Stadt auf mich wirken.Dieser besondere architektonisch Clou, der an fünf Segel erinnert, wurde zur Weltausstellung 1986 gebaut und am Promenadendeck legen of Kreuzfahrtschiffe an.Besonders schön zu beobachten ist auch das Starten und Landen der Wasserflugzeuge. Das geht in einem Fort. So gern ich da mal mitfliegen würde, aber ich hab die Urlaubskasse schon ziemlich geplündert 😉
Hinter dem Convention Centre gibt es einen großen Platz, den Jack Poole Plaza am Burrand Landing und da tut sich was. Ein Orchester probt und ich frage die junge Frau im offiziellen Shirt, was denn hier stattfinden würde. Gegen 19:00 Uhr spielt das Vancouver Metropolitan Orchestra – „For free!“ Na was`n Glück. Ich also nix wie hin, nachdem ich die Stunde Zwischenzeit ein kleines Päuschen im Hotel eingeschoben hab. Als ich pünktlich 19:00 Uhr angeschlendert komme, eröffnen sie gerade mit einem Gesang der kanadischen Natives… na ja nicht so mein Fall, aber das gemeinsame Miteinander wird hier sehr gefördert. Doch dann legt Herr Kenneth Hsieh mit seinem Orchester los und sie spielen Tschaikowski, Smetanas Moldau und viele andere Ohrwürmer für die Anwesenden. In der lauen Abendstimmung genau das Richtige!

Hinten – dort oberhalb der roten Schirme gibt es ein abgegrenztes Gebiet. Sie haben da auch einen Ausschank und ich hätte Lust auf was Kaltes. Zur Auswahl stehen Bier, Wein und Cidre. Ich wähle letzteres, schön kalt und prickelnd. Nur als ich die Abgrenzung wieder verlassen will, werde ich aufgehalten. Alkohol bitte nur hier im umzäunten Bereich trinken… Oh daran hatte ich garnicht gedacht. Aber so sind sie die Kanadier, auch Rauchen ist nicht überall erwünscht.Nach Ende des Konzerts schlendere ich noch ein bisschen in Richtung Gastown. Das ist der älteste Teil der Stadt und wie so oft als altes Industriegebiet heute ein hippes Kneipenviertel. Berühmtestes Wahrzeichen – die dampfbetrieben Uhr – Steamclock.
Die Kneipen hinter den restaurierten Fassaden machen einen gemütlichen Eindruck.Vor einer steht eine Statue die einen Mann auf einem Whiskyfass zeigt. Das ist Gassy Jack, der 1858 im Zuge des Goldrausches hier her kam und Arbeiter überredet haben soll, den ersten Saloon für ihn umzubauen. Lohn war Whisky für alle. Es soll der Sage nach sehr schnell gegangen sein mit dem Saloon-Bau.
Eigentlich habe ich heute noch was vor, nur ich finde den Eingang nicht. Der Vancouver Lookout ist ein Turm über der Stadt, der bis 22:30 geöffnet hat und ich möchte dort gern ein paar Nachtaufnahmen machen. Aber der eigentliche Eingang über die Einkaufspassage ist zu. Ich laufe also einmal um den Block und Voila! da gehts rein. Im gläsernen (!) Fahrstuhl – zum Glück ist der Boden undurchsichtig – gehts hoch und oben hat man einen fantastischen Ausblick – oder?
Nachts um 11:00 in Vancouver und ich bin hier schon 13km rumgelatscht. Das muss sich morgen ändern! Gute Nacht 🙂
Liebe Marion, das sind sooooo extrem schöne und atemberaubende Fotos. Ich danke dir sehr… Vancouver ist wirklich sehenswert! Die Nachtaufnahmen sehen aus wie aus einem Bildband. Du bist wirklich eine fabelhafte Fotografin…. Bis bald!