Osterpause

Nachts gegen 23:00 Uhr reicht es mir und ich finde nahe der Autobahn einen ruhigen Stellplatz am See. neben mir noch zwei weitere Womos. Die sind schon im Tiefschlag, alles dunkel und zugezogen. Wir schlafen aus und drehen am Morgen eine Runde im den kleinen See. Da es gestern noch sehr geregnet hat, ist alles etwas nebelig.

Nun ist es nicht mehr weit bis Medroux und ich mache das Womo noch einmal flott. An der Entsorgungsstelle steht ein britischer Rentner und freut sich über einen Plausch. Seit fast drei Monaten sind sie unterwegs und müssen nun wieder heim. Nach dem Brexit ist das die längste Zeit ohne besonderes Visum. So richtig begeistert ist er nicht über das was rausgekommen ist, „seit Merkel und Macron ihre Köpfe zusammengesteckt haben“. Er findet es gut, dass Großbritanien nicht mehr dazugehört und findet, Boris Johnson hätte so einiges richtig gemacht… und dann wettert er los: über die Ausländer, die Franzosen und die EU… nun ja, ich bin geduldig und wünsche ihm dann noch eine gute Heimreise.

Ohne Zwischenstopp gehts nach Medroux und heute, beim 4.Besuch, fühlt es sich schon fast an wie Nachhausekommen. Mit uns kommt die Sonne und die Schwalben und Marietheres empfängt uns wie immer sehr freundlich mit leckerem noch warmen Zupfkuchen. Es gibt viel zu schwatzen und beim Rundgang zu betrachten. Die Kamelien stehen auch hier noch in voller Blüte und alles grünt und blüht. Herrlich hier.

Am Nachmittag e Hildrun, Ruth und Rosinchen hinzu und dann ist der „Weiberhaufen“ komplett – einschließlich der 3 Hunde alles Mädels 😅. Wir sitzen schwatzen, essen, genießen die Sonne und begrüßen die ersten Schwalben bis in den Abend hinein. Erst gegen 21:00 wird es hier dunkel und bald ziehen Luna und ich uns glücklich aber müde ins Womo zurück.

Der nächste Morgen beginnt mit der traditionellen Runde am Rigole d`Hilvern entlang – einem alten Kanal mit wunderschönem Baumbestand.

Zurück im kleinen Häuschen ist der Frühstückstisch schon reichlich gedeckt und ich genieße den Platz am Fenster zum Garten.

Im hübschen Futterhäuschen ist immer viel Besuch und so hat Marietheres hier jeden Morgen „Fensterkino“ – nur wenn ich ein Foto machen möchten, flattern alle davon.

Viel gibt es zu erzählen, natürlich von der Arbeit aber auch Geschichten von früher. Hildrun hat die Flucht nach dem Krieg erlebt und berichtet, wie es war, mit dem Wenigen, was in den Koffer passte als Kind in fremden Landen zu leben. Und dann gehts in den Garten, zum Einkauf und auf den Liegestuhl – die Osterfeiertage werden bei herrlichem Wetter, leisem Gebimmel des Windspiels und fröhlichem Vogelgezwitscher eingeläutet. Ich zieh mich an den Tisch am Brunnen zurück und tippe diese Zeilen. Heute Nachmittag wollen wir ans Meer – ich freu mich schon 😄

Ein wunderbares Osterfest wünsche ich allen, die mich hier begleiten. Jetzt wirds erst mal ein bisschen ruhiger. Vielleicht gibt es ja auf der Rückfahrt wieder mehr zu berichten.

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