Was schreibt man über einen Tag, an dem nicht viel passiert… Schaun wir mal. Also das was es nur am frühen Morgen gab, das waren heute Wolken. Ansonsten strahlendes Blau und die entsprechenden Temperaturen. Aber von vorn.

Gleich nach dem Aufstehen habe ich mir den Herzenswunsch erfüllt und Locronan fast ohne Menschen besucht. Nur ein Vater brachte seine Töchter ind die Kita – ach so, Alltag gibt es ja auch noch 😉 – ein paar Frühaufsteher kauften Baguette, aber sonst war alles still. Dafür durfte der kleine Ort seine Päsenz entfalten.

Der Morgennebel verzieht sich
7:30 in Locronan
Frühstückssucher

Der Ortskern, der ganz und gar aus historischen Granithäusern besteht, bietet sich als Filmkulisse förmlich an. Einfach ein paar Verkehrsschilder und Freisitze abschrauben und man hat eine originale Kulisse aus dem 17.Jahrhundert. Seitdem hat sich die Bausubstanz inklusive Kopfsteinplaster nicht mehr geändert. Somit gab Locronan schon bei einigen Filmen die geeignete Kulisse ab. Hier z.B. für eine Szene aus „Chouans“ … kennt jemand diesen Film?

Bild aus dem www.

Zum Glück muss heute keiner mehr unter die Guillotine und ich genieße die morgendliche Idylle ganz für mich alleine. Natürlich kann auch ich einen Einkehrschwung beim Bäcker nicht vermeiden, wickle mir noch schnell meine Fleece-Jacke übers Gesicht, weil die Maske natürlich wieder mal nicht dabei ist.

Auf dem CP wird dann ganz gepflegt erst einmal gefaulenzt. Auch Luna schläft bestimmt zwei Stunden und kann endlich mal ihrer gewohnten Routine zumindest in Teilen nachgehen: Laufen – Essen – Schlafen

leckeres Frühstück
my home is my castle

Aber nur Faulenzen ist nicht meine Sache, deshalb darfs noch eine kleine Wanderung sein. Gemeinsam trotzen wir den Gesetzen der Physik. So fällt die Überwindung der Schwerkraft bei Hitze nicht ganz so leicht und zuerst geht es wieder bergauf zum Kirchlein. Das war gestern mit dem Auto deutlich einfacher.

Aber der Blick ist auch heute bezaubernd. Das zweite physikalische (… äh oder chemische?) Gesetz ist, dass ab einer bestimmten Temperatur feste Stoffe flüssig werden. So geht es auch meinem „durchtrainierten“ Körper. Und als dann Knöchel und Sehnen der Hangabtriebskraft trotzen müssen, haben sie kein leichtes Spiel 😉 Unten angekommen geht es zum Glück hauptsächlich durch schattige Hohlwege und einen alten, ausgetrockneten Bewässerungskanal.

Aber da hat dann Luna von der Hitze die Nase. Na mal ehrlich, wenn ich den Weg im Pelzmantel absovieren sollte, würde ich schon viel eher die Segel streichen.

Sitzstreik

Zum Glück wachsen am Wegesrand kleine, zuckersüße Brombeeren, die ich zwar gern teilen würde, aber Luna verschmäht Pflanzliches zum größten Teil… außer es ist in Fleischbrühe gekocht.

Kleine, einzeln verstreute Bauernhöfe liegen am Wegesrand und dann entdecken wir sie: Wildcamper! Mitten auf dem Feld. Aber tatsächlich campen darin nur noch die Hühner und die Schafe🤣

Die Runde endet in Locronan und dann mache ich doch noch ein Foto von dem Haus, in dem gestern der Hausrat verscherbelt wurde. Heute ist dort alles verriegelt und wenn das Haus innen nicht so muffig gerochen hätte… Traumlage auf alle Fälle.

In diesen alten bretonischen Häusern, die alle nicht sehr groß sind, macht man die Haustür auf und steht mitten im Wohnzimmer. So war das auch in diesem Fall. Aber dann tritt man gleich in den alten Wintergarten und auf die Terasse und schaut über das weite Tal bis zum Meer – herrlich.

Im schattigsten Bistro am Platz machen wir ein Päuschen und Luna lässt sich zufrieden auf die kalten Steine fallen.

Und nach einem letzten kleinen Bummel durch den Ort verkriechen wir uns in den Schatten des Tarps auf dem Zeltplatz. Schlafen – Lesen – ein Käffchen … mehr gibt es heute eigentlich nicht zu berichten.

Morgen gehts weiter. Wenn wir Frühaufsteher sind versuche ich doch noch mal den Pointe du Raz. Das soll eine ziemlich spektakuläre Landzunge sein, an deren 72m hohe Felsen das Wasser des Atlantik donnert. „Spektakulärer als hier rennt das Wasser des Atlantik nirgendwo gegen den europäischen Kontinent.“ so schreibt der Michael Müller – Reiseführer. Genauso späktakulär sollen aber auch die Besuchermassen sein… mal sehen, vielleicht sind wir die ersten 😉

Liebe Grüße nach Hause!

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