
Der Himmel grau und Wolken verhangen, ein kühler Wind weht über die Strait of Georgia und tatsächlich sehe ich meine ersten Dephine, die gleich neben der Fähre ihre typischen Sprünge präsentieren. Das ist schon ein seltsames Gefühl – so in echt – und von hier oben sehen die sehr klein und zerbrechlich aus.

Wir fahren in Richtung Horseshoe Bay, dem Fährhafen im Westen Vancouvers. Die Stadt präsentiert sich im nebligen Dunst und mit ganz viel Phantasie kann man dahinter wieder den Mount Baker auf amerikanischer Seite sehen, der übrigens ein erloschener Vulkan ist.


Es geht in Richtung Rockie Mountains und obwohl ich vor hatte zügig voran zu kommen, hält mich doch der Chiliwack Lake Provincial Park vom ursprünglichen Plan ab. In der Nähe der Stadt Chiliwack erstreckt er sich über 93 Quadratkilometer und der namensgebende See ist nur über eine 40km lange Stichstraße zu erreichen. Dort ein bisschen laufen, am See den Tag genießen – das wärs doch jetzt … Nun aber erst mal Mittagspause am Cultus Lake und schauen, was die Bordküche so bereit hält:

Dann gehts immer am Chiliwack River entlang bis zum See, begleitet von Stromschnellen, mehreren Rafting Gruppen und nur ganz wenigen anderen Autofahrern. Die letzten 2 km rumple ich über eine Gravelroad (Schotterstraße) und mein Navi zeigt ausschließlich Grün und einen Pfeil… das bin ich. Das stimmt schon, was im Reiseführer steht: „Nach dem Passieren der Tahimi Rapids sind sie dann mit der Natur und dem parallel zur Straße verlaufenden Chiliwack River allein.“ Am See liegt ein kleiner ruhiger Campingplatz und ich laufe den Beach Trail bis hinunter ans Ufer.
Einige Familien tummeln sich hier und der Platz ist gut belegt. Herrlich, ich liege im Sand… und wache nach einer Stunde wieder auf… immer noch dieser blöde Jetlag!
Doch das soll nicht mein Tagesziel bleiben. An den Thahimi Rapids gibt es einen netten Campground und dort am Abend an den Stromschnellen zu sitzen, kann ich mir gut vorstellen. Also wieder zurück auf Start und ich starte meinen ersten Versuch: Campground #1. Leider erscheint auch nach 30 min Wartezeit keiner an der Rezeption und ich bekomme von einer älteren Dame den Tipp, es doch einfach 200 m weiter zu versuchen. Ganz versteckt und viel schöner als der erste Platz gibt es da einen zweiten. Und ich entdecke jetzt erst, wie der Name Tahimi Rapids zustande kommt.

An meinem Zeltplatz braust nämlich ein zweites Flüsschen heran, der Tahimi River und an der Stelle, wo er in den Chiliwack River mündet befinden sich die Stromschnellen – und – mein Campground. Stehst Du direkt daneben, summen dir nach 10 min vor Krach die Ohren. Aber schön isses hier…
Morgen gehts weiter zu den Bridal Falls ind Richtung Hope und dann das Fraser Valley entlang bis Cash Creek.
Hier der zweite Teil meiner Route:

Oh wie atemberaubend…. Wenn nur beamen möglich wäre… Ich habe wirklich den allergrößten Respekt, dass du so einen Wahnsinnstrip ganz alleine machst… In Gedanken bin ich ganz oft bei dir und wünsche dir weiterhin nur tolle Erlebnisse und Begegnungen…