5:30 Ortszeit – ich wache auf. Na das scheint doch schon fast der neue Tagesrhythmus zu sein 😊 Erste Grüße aus der Heimat und eine traumhafte Dusche mit 5(!) verschiedenen Seifen und Lotions in meinem kleinen Luxusbad versüßen mir den Morgen. Gegen 8:00 serviert Brian im Garten am Pool das Frühstück. Fünf Frauen aus 4 verschiedenen Ländern sitzen am Tisch.

Eine junge Chinesin mit ihrer Mutter. Die alte Dame wohnt noch in China, ihre Tochter arbeitet seit 20 Jahren bei einer Firma in den USA – die beiden machen Urlaub hier. Daneben zwei Mexikanerinner aus Acapulco die zu einer Hochzeit auf einer der Inseln um Vancouver Island eingeladen sind. Dort heiratet eine Mexikanerin einen Iren. Gelebtes Miteinander 😊

We are Global Citizens!

Brian verwöhnt uns mit Cranberrysaft in rot und weiß, einem Yoghurt-Pfirsich-Crumble Dessert, warmen Blueberry Muffins, selbst gemachten Marmeladen, Kaffee, Tee und Eiern Benedikt. Das sind verlorene Eier auf Toast mit Sauce Hollandaise… leeecker. Dazu lässt er im Hintergrund Entspannungsmusik laufen und wir sitzen im lauen Lüftchen gemeinsam am Pool, schwatzen über Gott und die Welt, genießen das Leben.

Das geht ja gut los!

Bloß nicht dran gewöhnen.

Ab morgen gehts anders rum: da muss ich mein Essen selbst besorgen! Zwischen Servieren, Witze erzählen und deutschen, spanischen und chinesischen Einwürfen organisiert mir der Hausherr das Shuttle zur Verleihstation, schafft die beiden chinesischen Mädels zur Bahn und hilft den Mexikanerinnen ein Fährticket zu reservieren 😊 Von wegen Männer können kein Multitasking.

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Linda ist derweil (nur) in der Küche am Zaubern… Wer mal nach Vancouver kommt: dieses B&B müsst ihr erleben!

„The Stone Hedge B&B“

Die Übernahme bei Cruise America erfolgt wie im Flug und nach kaum 20 min fahre ich schon in Richtung Tsawassen Fähre. Unterwegs ein kurzer Stopp bei Walmart – ich muss mich eindecken, weil Brian morgen nichts mehr serviert! Dort gibt es neben „allem“ sogar ein Regal, extra für Deutsche:

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So ihr lieben Deutschen und nun schaut mal, was der Kanadier so denkt, was ihr gern hättet: Kamillentee? Sauerkraut? Tchibo? – voll die Klischee-Ecke  😉

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Die Fähre nach Swartz Bay/Vancouver Island fährt jede Stunde und ich habe die um 13:00 Uhr reserviert… läuft. Die Autos fädeln sich alle exakt ein und warten brav… da vorn auch mein RV ganz in weiß-bunt.

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Doch wo sind die Menschen?

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Dort wo es Futter gibt!

Die Überfahrt ist ein Erlebnis. Man fährt zwischen kleinen Inseln entlang, im Hintergrund immer ein schneebedeckter Gipfel, der – wenn ich das auf der Karte richtig erkenne – der Mount Baker ist und schon in den USA liegt.

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Immer weiter entfernt sich Vancouver und man kann schön erkennen, wie traumhaft diese Stadt gelegen ist.

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Die schärenartigen Inselgruppen, die wir durchfahren sehen wunderschön aus und ab und zu spricht der Kapitän über den Bordlautsprecher: „Jetzt schauen sie mal bitte rechts: eine große Gruppe von Orcas schwimmt dort entlang!“ Wo?? alle stürmen nach rechts… Zum Glück ist das Schiff zu groß, um zu kippen..

Aber alles was wir ohne Fernrohr erkennen können sind die Whale-Watching-Boote und die leuchtend pink rettungswestenbefrackten Touris an Bord:

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Nach einer Stunde legen wir im Hafen von Swartz Bay an und mein erster Weg führt mich zu den traumhaften Butchart Gardens.

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Hatte ich in Irland schon viele tolle Gartenanlagen besichtigt, so übertrifft es dieser hier noch an Perfektion. Keine Blatt ist hier verwelkt, alles blüht und duftet vor sich hin, hübsche Cafes und verschiedene Kunstwerke sind harmonisch eingefügt.

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Mein erster Totempfahl – allerdings von einem Künstler nachgestaltet

Neben riesigen Sequias gibt es einen Rosen-, einen Japanischen -, einen versunkenen und einen italienischen Garten. Wären nicht so viele Menschen hier, käme ich mir vor, wie im Paradies, allerdings stelle ich mir das nicht sooo perfekt vor:

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Gegen 16:00 Uhr begebe ich mich auf den Weg nach Victoria, was nicht nur die Hauptstadt von Vancouver Island sondern auch von ganz British Columbia ist. Es ist schon recht spät, als ich dort ankomme, ich bin doch recht müde und ein Parkplatz ist auch nicht zu finden. Deshalb mache ich meine eigene kurze Stadtrundfahrt, das reicht mir dann auch für heute an Menschentrubel. Hier seht ihr das 1908 eröffnete Empress Luxushotel, in dem man zum Afternoon Tea Leckereien von einer dreistöckigen Etagere für 75 CAD genießen kann… na darauf kann ich gerade noch verzichten!

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Dann fahre weiter zu meinem heutigen Übernachtungsplatz ein Stück auf dem Trans Canada Highway #1 entlang. Das ist der mit 7821km längste Highway des Landes, der in Neufundland auf der anderen Seite des Kontinents endet.

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Unter hohen Bäumen in respektvollem Abstand zum Nachbarn und in herrlicher Ruhe falle ich nach einem kurzen Abendbrot gegen 20:30 Uhr ziemlich kaputt ins Bett – wow… Kanada.

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0 Gedanken zu „Eier Benedikt“

  1. Wie gerne lese ich deine Reiseberichte und schau jeden Tag nach, ob es wieder was Neues von dir gibt!!! Eine erlebnisreiche Reise noch und immer schön weiter berichten deine Pilatesfreundin Kathy

  2. Ach, meine Beste Marion, ich freue mich so für dich, dass es dir gut geht in weiter Ferne und dass du einen tollen, erlebnisreichen und farbenfrohen Urlaub verbringen kannst…. So schön, deine Bilder. Den Butchart Garden hätte ich auch gerne besucht… Lass es dir weiterhin gut gehen und sei lieb gegrüßt 😊

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