Manchmal, wenn man die Augen zusammenkneift ist die Welt gestreift: oben blau unten grün:

… oder drei Steifen: etwas grün, schwarzblau und himmelblau:

So ist das die ganze Zeit, wenn man an den Klippen entlang wandert. Andere schauen auf Wasserrieselplastikplatten 😜.

Nach unserem Start in Honefleur versuche ich mein Navi davon zu überzeugen, dass die Küstenstraße die bessere ist. In Caen überzeugt es dann mich und wählt die Umgehungsstraße und so landen wir gegen 10:00 in Bernières-sur-mer. Dort erwische ich wieder mal den letzten freien Stellplatz und darf sogar kostenlos stehen. Prima. Daneben ein wunderbarer Park bis zum Meer.

Wir wandern hindurch und freuen uns auf den Strand, aber der hat eine gute und eine schlechte Nachricht für uns. Erst die gute: Hunde sind erlaubt. Jetzt die schlechte: Er ist ziemlich eklig:

Na ja, wenigstens Sand. Wir hüpfen zwischen den Algen umher und Luna hat ab und zu auch mal einen sauberen Streifen zum Toben.

Der Strand hier heißt Juno- Beach. Das klingt gar nicht französisch! Ist es auch nicht. Die meisten Strände haben die Namen behalten die ihnen die Alliierten im Juni 1944 bei sogenannten D-Day gaben. Hier direkt landete eine kanadische Division. Auf dem Soldatenfriedhof des Ortes liegen allein 2000 von ihnen. Überall wird an sie erinnert.So sind an vielen Laternen Porträts mit Namen angebracht.Außerdem gibt es ein Kanada Haus. Auch hier wir der Opfer gedacht.

Ansonsten ist der Ort total ausgestorben. Pizzabude und Wasserrutsche zu.

Ganze Hotels geschlossen, wenige Leute unterwegs…Man beachte: es ist Sonntag, Hochsaison, bestes Wetter. Das muss wohl an dem Strand liegen. Wir laufen zurück und merken,dass im Nachbarort mehr los ist… na gut, das will ich gar nicht genau wissen, weniger ist mehr 😊

In meiner Camperapp hatte ich unweit einen freien Stellplatz auf den Klippen gesehen. Mal sehen, ob da noch was für mich frei ist! Und ihr werdet es ahnen: noch ein Platz 😂

Zimmer mit Meerblick sozusagen. Kommt zuletzt und parkt gleich in der ersten Reihe. Nach einem kleinen Picknick laufen wir den Weg an den Klippen zurück bis Arromanches les Bains, dort bin ich an einem sehr beliebten outdoor D-Day Museum vorbeigefahren. Davor sind im Meer die Reste eines künstlichen Hafens zu sehen. Den hatten die Alliierten in wenigen Tagen für den Nachschub an die Küste gezaubert. Nahrung, Munition etc. wurden dann über drei schwimmende Brücken an Land gebracht. Heute sieht man nur noch die Betonmonster im Wasser. Das Hafenbecken muss riesig gewesen sein und reichte bis dahinten rechts an den Ort.Doch bevor ich Arromanches erreiche höre ich leise Dudelsackmusik. Alle schottischen Klassiker ziemlich gut gespielt. Da steht doch kurz vor dem Ort einer auf den Klippen und spielt ganz für sich alleine. Das ist irgendwie besonders, vor allem weil ich die ganze Zeit noch überlegt hab, ob ich in Calais doch noch rechts abbiege und die Fähre nehme.

Kein Wasser, kein Geld mitgenommen, die Sonne hat auch gegen 17:00 noch Kraft und Lunchen ist wieder mal am Hecheln. Wir kehren um und kommen mit sonnenwarmen Gesicht am Womo an. Jetzt noch den Meerblick genießen, Sessel raus, ein kalter Schluck Weißein im Glas und ein Stück Käse. Mehr ist nicht, reicht aber und schmeckt. Morgen muss ich einkaufen!

0 Gedanken zu „Meerblick“

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert