18v.Chr. haben hier die Römer eine Holzbrücke gebaut und bald darauf die Landschaft mit ihren Straßen im Schachbrettmuster verziert. Heute mehr als 2000 Jahre später hat Trier (lat. Treveri) eine wechselvolle und bewegte Geschichte hinter sich. Römer, Franzosen, Hexenverfolgung, unzählige Kriege hinterließen ein Sammelsurium an historischen Bauwerken und Ruinen.
Ich entschließe mich Luna einen Morgenspaziergang zu gönnen und laufe an der Mosel entlang über die Römerbrücke zum Stadtzentrum.

Nicht besonders schön, aber dafür schon ziemlich alt. Die schwarzen Steine der Säulen sind tief in den Boden der Mosel gerammt und noch von den Römern. zu m Glück wurde eine Sprengung am Ende des 2.Weltkriegs verhindert, sodass man auch heute noch über Altehrwürdiges schreitet.

Schöne Fassaden am Hauptmarkt empfangen mich, so z.B. rechts die „Steipe“ das Festhaus des Stadtrates. Weiter bummle ich durch die Innenstadt bis zum schwarzen Tor, dem „Porta Nigra“, was als Wahrzeichen der Stadt gilt.
180n.Chr. errichtet ist es das besterhaltene Stadttor Triers. Als um 1030 die römischen Steine wie so oft recycelt werden sollten, verhinderte der Mönch Simeon die profane Wiederverwendung. Allerdings geschah das nicht wie heute durch etwa Onlinepetition oder Fridays for Porta Nigra Demos… Simeon war da selbstloser und ließ sich gleich vor Ort einmauern. So lebte er im selbst gewählten Exil noch 5 Jahre und wurde nach seinem Tod heilig gesprochen. Neben dem Tor steht das Simeon Stift und ihm zu Ehren wurden in das Tor zwei übereinander liegende Kirchen eingebaut, die im 19.Jhd. abgetragen wurden… schade eigentlich, denn irgendwie kann ich mir das nicht so richtig vorstellen – zwei Kirchen übereinander??
Eigentlich wollte ich hier auf die Netti warten, die sich wegen des Gepäcks für den Park and Ride Bus entschieden hat, aber erstens zu viel Sonne, zweitens zu viele Menschen und drittens kein gemütliches Cafe… Ich bummle zurück in Richtung Glockenstraße, da hatte ich was gesehen… und das Schicksal zwinkert mir erneut zu: Da steht Lisa, eine ehemalige Schülerin aus Bucha mit ihren beiden Malinois Hündinnen. Wenn das so weiter geht, hätte ich gleich in Jena Urlaub machen können 😜. Wir schwatzen kurz, sie wohnt jetzt in der Nähe Cochem und macht dort die ihre Ausbildung.
Dann gemütliches Pausieren im „Brotkörbchen“. Herrlich!



Etwas später stößt Netti dazu und wir genießen das morgendliche Trier.

Luna schlendert mit uns durch die Stadt, ist aber nicht ganz fit. Montezumas Rache hat sie eingeholt und ich bin mehrfach dabei Triers Gassen mit Tempos zu reinigen. Auch Hunde scheinen Reisekrankheit zu kennen.
Vor dem Dom ein platanenbedeckter Platz, 4 Frauen (!) spielen im Schatten Boule und Mütter füttern ihre Kleinen. Drinnen erwartet uns ein weiter Raum mit wunderschöner Orgel und fantastischen Holzarbeiten.




Gleich neben dem Dom steht die Liebfrauenkirche.

Diese wiederum beeindruckt durch wunderschöne Fenster. Außerdem sind die Säulen mit den 12 Aposteln bemalt, die man nur von einem Punkt aus alle gleichzeitig sehen kann. Die Stelle ist mit einem goldenen Stern im Boden gekennzeichnet und ich steh da genau drauf:


5 Minuten fußläufig entfernt steht die riesige Konstantin- Basilika. Als Kaisersaal gebaut, wird sie heute protestantisch genutzt. Mitten im katholischen Trier. Gleichzeitig ist sie das am besten erhaltene römische Gebäude mit diesen Ausmaßen. Angeblich ist die Akustik da drin fantastisch. 7Sekunden Nachhall… ob das immer so gut klingt. Etwas skurril wirkt allerdings der Anbau im schönsten Barock. Daran schließt sich ein weitläufiger Garten, der bis an die römischen Thermen reicht.



Luna und ich machen Pause im Schatten. Netti schaut sich die Thermen an. Und so schlendern wir durch den Tag. Wunderbar!


Gegen 17:30 verabschieden wir haben uns. Shoppen ist nun wirklich nichts für Hunde und es reicht auch für heute mit Stadttraining. Wir laufen zurück zum Platz und die Netti vertreibt sich noch die Zeit bis zum Flixbus. Machs gut meine Netti! Bis bald in Jena… Komm sicher zurück 👋
Ach meine beste Marion, es liest sich so schön in deinem Blog. Ich wünsche dir noch eine wunderbare Reise mit der süßen Luna. Ich werde den ersten Blick am Morgen aus ihren hübschen braunen Augen so vermissen. Und die herrliche gemeinsame Zeit… Seid beide doll gedrückt von eurer Netti.