Treiben lassen

Das ist gut gesagt. So grob und grundsätzlich wäre es schon gut, wenn ich weiß, wohin ich mein Gefährt lenken soll. Die erste Richtung ist schon mal klar: Kopenhagen – Öresundbrücke – Malmö. Auf dem Weg dorthin gibt es nichts Spektakuläres. Das ein oder andere Mal überlege ich, ob ich die Ausfahrt nehmen soll, weil “Slot”… also Schloss oder Schlossruine da steht. Aber da Dänemark nun nicht ganz so berühmt für seine Schlösser ist, fahre ich weiter auf der Autobahn.

An der Farø Broerne – der Farø-Brücke ist das etwas anderes. Das imposante Bauwerk gibt den Blick frei auf einen gemütlichen Rastplatz am rechten Ufer des Sortsø Gab. Das sieht nach Wanderwegen am Wasser aus und man hat einen guten Blick auf die Brücke. Und tatsächlich – ich bin begeistert: Wunderschöne Anlage mit weiträumigen Parkplätzen inklusive Picknicktisch und auch ein WC samt Wasser und Abwasser für Womos ist angelegt. “Spitze und weiter so!”, kann ich da nur sagen. 

Parkplatz vom Feinsten

Ich packe das schläfrige Lunchen an die Leine und wir drehen eine wunderschöne Runde über Blumenwiesen, vorbei an schwalbendurchlöcherten Sandklippen, haben einen tollen Blick auf die eben überquerte Brücke und eine von uns beiden gönnt sich ein Bad mit anschließendem Algenpeeling. 

Nach einem kleinen Mahl und der Womopflege geht es weiter. Ich habe mir einen Stellplatz kurz hinter Malmö direkt am Meer herausgesucht, aber vorher geht es noch über den Öresund.

Jetzt allerdings wird es etwas touristisch. Der Stellplatz bei Falsterbo entpuppt sich als Strandhighlight unter Einheimischen und Touristen und auch der Tipp neben einem Golfplatz ist nicht geeignet. Wir brechen trotzdem zu einem kleinen Strandspaziergang auf, aber Hunde sind hier erst ab 20:00 erlaubt… Na super 👍 

So zuckeln wir weiter und beim „Treibenlassen“ findet man doch die schönsten Überraschungen. Gleich am Strand, mit Plätzen unter Bäumen und einem Foto-Art-House lasse ich mich für die Nacht nieder. Ein Toilettenhäuschen ist auch dabei, was will ich mehr.

Ein bisschen Parkgebühr muss ich noch bezahlen, aber zwischen 20:00 und 6:00 ist alles kostenfrei. Und man bezahlt die Parkgebühr nicht mit einem schnöden Ticket – Nein in Schweden gibt es dafür eine App. Sicher hätte der Thüringer Datenschutzbeauftragte da massive Bedenken anzumelden, denn man muss sein Autokennzeichen angeben, aber flott gehts und gilt in mehreren Städten, vielleicht in allen… 

Ein deutsches Pärchen kommt allerdings mit der App nicht so ganz klar und fragt mich (also jemanden der bestimmt 20 Jahre älter ist), wie das funktioniert. Also: besser wird’s nicht, zumindest egotechnisch 😉 .

Und so sitze ich unterm Baum, probiere meine neue Mückenschutzlampe aus und schreibe Blog. Als nächstes muss ich mal nachdenken, wohin ich mich morgen so treiben lasse.

Route des Tages:

6 Gedanken zu „Treiben lassen“

  1. Ach, meine zwei Besten… Was für schöne Bilder und so ein tolles Video. Gut, dass es auch Länder gibt, in denen nicht alles so furchtbar verkompliziert wird. Ist doch Klasse mit der App… Du musst mir unbedingt mal mitteilen, ob deine Mückenlampe funktioniert. Dann würde ich mir auch so etwas besorgen… Habt heute einen schönen Tag und seid lieb gedrückt von mir! Ich muss jetzt noch einmal in die Schule…

    1. In puncto Digitalisierung läufts. Vor mir gibt gerade im Supermarkt eine 80jährige und scannte mal locker ihre Waren mit einem Handscanner. Ein Gepiepse den ganzen Einkauf lang! Und ich hab keine AHnung, wie das geht 😉

  2. ….ich parke immer mit einer App!
    Tipp: Park Now – App, einfach genial für Leute, die niiiiiiie Kleingeld dabeihaben…..

    Liebe Grüße, liebe Marion!

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