6:30 eine nasse Hundeschnauze stupst mir sanft ins Gesicht. Mademoiselle Luna ist munter. Auch wenn mir das erst mal nicht so gut gefällt… die herrliche Morgenstimmung am Strand reißt alles wieder raus.

Und schaut mal! Wir haben sogar einen richtigen Streifen feinsten Sandstrand, dafür hat die Ebbe gesorgt.

Der Stellplatz liegt noch in schläfriger Stille.

und Luna verteidig mich erst mal gegen die böse Killerboje: Kläff!

Frühstückszeit ist noch nicht und deshalb starten wir gleich voll durch.

Das nächste Örtchen ist Sassetot-le-Mauconduit. Dort gibt es ein Schlosshotel.

Äh nein, ich will nicht mal eine Nacht ordentlich übernachten, aber mit Sissi frühstücken 😋. Im Sommer 1785 verbrachte sie in diesem Château einige Wochen, um sich zu erholen. Der damals leer stehende Bau wurde für ihre Kur gemietet, hergerichtet und erst dann zog sie mit 70 Mann Personal hier ein. Wie bescheiden mache ich da Urlaub. 😜 Man stelle sich vor, was das in diesem Dorf für ein Tumult war. So ungefähr als wenn Heidi Klumm den Gasthof in Bucha übernimmt und sich dort mit ihren kids und Tom erholt.

An die Zeit mit der Kaiserin erinnert nur noch eine Bronzebüste und das Schloss ist heute ein Hotel. Auf der Wiese davor kann man allerdings wunderbar Stöckchen werfen und Picknick machen.

Im Dorf fällt sofort eine Kunstaktion ins Auge. Von vielen Wänden strahlen großformatige Portraits.

„www.insideoutproject.net“

Das Projekt gibt es in mehreren Städten und mir gefällt vor allem die Normalität der Gesichter, die sich wohltuend vom Schönheitsdekret der Modeindustrie absetzt. Alt und Jung und jeder ganz auf seine eigene Art wunderschön:

Nach einem guten Frühstück mit leckeren Variationen der Dorfbäckerei (also die haben in der Normandie echt was drauf in der Patisserie) setze ich meine Fahrt fort und hätte Lust auf Klein Dallas, es gibt auch gleich daneben Groß Dallas und beides sind nix weiter als kleine Dörfer mit Strand. Nach Les Petites Dalles kommt man nur unter 2,50m also nehme ich Les Grandes-Dallas und lande an einem ziemlich schmutzigen Strand. Womo verboten, Hunde verboten…. 🙄 aufräumen wahrscheinlich auch! Als Luna aus dem Wasser kommt, sieht sie erstmal so aus:

Trotzdem sind die Steilküsten schon immer wieder beeindruckend.

In Richtung Etretat gehts weiter, der Touristenmagnet und mir graut schon. Hängen bleibe ich aber zufällig in Fécamp. Eigentlich wollte ich hier gar nicht hin, hab aber beim Durchfahren kurz angehalten und so einiges entdeckt.

1.Promenade… na ja, geht so:

2. Palais Bénédictine – der Knaller

3. Cap Fagnet – wunderschöne Aussicht

Noch ein Wort zum Palais. 1863 entdeckte der Weinhändler Alexandre le Grand eine Rezeptur der Benediktinermönche von Fecamp für Kräuterschnaps wieder. Dadurch gelangte er zu Ansehen und Reichtum. So baute er diesen pompös-märchenhaften Palast im Stil des Historismus, wobei Elemente aus Renaissance, Barock und Gotik vermischt wurden.

Bis heute wird hier der berühmte Schnaps gebrannt.

Neben der Brennerei gibts im Palast noch ein Museum, ein Restaurant und einen Shop.

Danach steh ich oben auf den Klippen neben der Wallfahrtskirche der normannischen Fischer.

Die wird leider sie restauriert aber die Wanderung hier oben ist auch sehr schön.Auch hoch über Fecamp gibt es Bunker des 2. Weltkrieges, so wie den hier. Da hatte nur einer drin Platz. Quasi ’ne Ritterrüstung aus Beton.

Oder den mit Sendemast, genannt „Das Mammut“

Der Parkplatz ist so schön gelegen und friedlich: Zeit für ein Picknick. Luna säße dann schon mal bereit:

Doch jetzt will ich sie auch sehen, die berühmten Klippen von Étretat. Von Monet gemalt und von den Wellen gezeichnet…

Voila! Hm aber um da hin zu kommen braucht man Geduld. Parkplatz suchen, in der Schlange in das Städtchen pilgern, beim Fotografieren anstellen:

Und während ich an der Reihe bin, fotografiert ein anderer meinen Hund 😂

… und ich ihn… und immer so weiter 😂

Eretrat ist ganz hübsch, aber für mich zu voll. Trotzdem gönn ich mir noch einen Chicken-Burger zum Abendbrot.

Lunas Akku ist auf dem Weg zum Womo schon leer und so schläft sie auf dem Beifahrersitz gleich ein. Ich bin noch 7km on the road und finde einen Schlafplatz im empfohlenen Saint Jouin Bruneval. Bis Mai dürfen an diesem wunderbar breiten SANDstrand Hunde und sogar Pferde nach Lust und Laune ihr Leben genießen. Jetzt nicht! Wie blöd… Aber morgen 6:30… das wird unsere Zeit sein. 🐶

Und hier die Auflösung des Rätsels: Flachs ist es, was hier überall wächst. Wer hätte das gedacht!

0 Gedanken zu „Frühstück bei Sissi“

  1. Liebe Marion, ich hätte auch dein Telefonjoker sein können. Flachs wächst auch bei uns. Bei Bad Berka habe ich schon Felder gesehen. Liebe Grüße von Kordula

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