Irland kann!

Ich hatte es fast geahnt… der Spiegel passte nicht… Bei strömendem Regen bin ich pünktlich beim Autoteileverkauf und habe vorsorglich den abgebauten Spiegel mitgenommen um vergleichen zu können. Noch einen Tag warten…? No way! Aber da hat der Verkäufer doch noch eine Idee: Ersatzspiegel zum Aufkleben. Na das hätte der auch gestern schon sagen können! Ich also raus in den Regen und mit viel Geduld und Gaffatape mein Bestes gegeben. Es ging so halbwegs. 

Was mach ich nur bei solchem Wetter? Eigentlich Achill Island… also los, vielleicht ist diese einsame Insel, auf der sogar Heinrich Böll ein Haus hatte und über die er natürlich auch ein Buch geschrieben hat, bei Regen besonders authentisch…

Aber vorher muss ich noch den Hammer abgeben. Den hatte der nette Mann aus der Werkstatt nämlich an meiner Windschutzscheibe liegen lassen und in der Vertiefung blieb das Ding ganz brav liegen, bis ich es entdeckte. Ich komme also bei „Joyoes Garage“ an und winke mit dem Hammer. Da freut er sich und will gleich wissen, wie es meinem Spiegel geht… na ja bissl gefriemelt, aber geht schon. Da ist er anderer Meinung und lässt mich gleich in seine Rumpelbude ins Trockene fahren… er will sich das nochmal anschauen. Joyoe hat wie es aussieht nie Kundschaft. Gerade schraubt er an einem alten Ford Baujahr 1970 herum, es ist sein eigener und der steht da links.

Wieder dauert es ganz schön lange aber dann ist das Gussteil mit Komponentenkleber und Strips versorgt, die Spiegel sind eingepasst und ich brauch kein Gaffa mehr. Außerdem hat er unterdessen herumtelefoniert, ob mir jemand den Kamerasensor reinigen könnte und als er niemanden fand, bot er mir an mit seiner Druckluftdüse da ran zu gehen. Ähmm… nö, danke! Bei dem Staub hier… lieber nicht! 

„20,- and a hammer“ meint Joyoe nach gefühlt 3Stunden Arbeit und grinst. Gute Reise, Danke für die freundliche Hilfe und Tschüss!

Und dann, was soll ich sagen… passiert das Wunder! Laut Wettervorhersage drei Tage Regen und sobald ich Achill Island betrete – Sonnenschein! Ich kann mein Glück nicht fassen. Da lohnt sich auch die Coastroad… und wie!!! Weite Moorlandschaften, auf denen viel Torf gestochen wird, wechseln sich mit faszinieren Klippen und Buchten ab.


An den Klippen beim Cloghmore Pier ist sogar noch ein kleiner Fotokurs unterwegs und fängt so wie ich begeistert die besten Wellenbrecher ein:


Weiter gehts über Keel…

bis zu meinem Abendziel – der berühmten Keem Bay am westlichen Ende der Insel. Die soll wunderschön und nur über ein steiles enges Sträßchen erreichbar sein. Na ja, das kenn ich ja nun schon … das mit den engen Sträßchen… Aber die Bucht ist wieder mal absolut der Hammer!!

Unten auf dem Parkplatz ein gelber Van… das Rentnerehepaar treffe ich nun schon zum dritten Mal… welch ein Zufall… oder der selbe Reiseführer?

Und dann das was wir schon mal hatten: „Das geht noch besser!“ 

Ein Segler geht in der Bucht vor Anker und die Abendsonne zeigt, was sie drauf hat. Und wenn Du gerade denkst: „Wer kann denn da noch einen draufsetzen?“

Irland kann! Und schickt noch einen Regenbogen.

Und zum Schluss noch ein paar Bilder vom abendlichen Strandspaziergang:

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