A Bit of a Walk

Meine Insel hatte ich ja gefunden und wusste, dass die schönsten Bilder entstehen, wenn kein Wind weht, das Wasser spiegelglatt ist. Das war aber selbst am späten Abend nicht der Fall. Vielleicht morgens… 6:00 ich bin auf den Beinen. Kein Wind, kein Wölkchen, die Sonne kriecht langsam hinter den Bergen vor und dann… schaut selbst… ein Traum! Da müsst ihr jetzt durch… dieser Morgen ist einfach einmalig… also hier meine „Bilderflut“:

_DSC6441
_DSC6448
_DSC6453
_DSC6462
_DSC6454
_DSC6475
_DSC6451
_DSC6439

Manchmal braucht man eben auch viel Glück und den richtigen Moment. Ein kleines Auto mit der Aufschrift Photo- and Videographie parkt neben mir und heraus springt ein vermummtes Männlein. Klar die Minimücken sind ganz schön aggressiv und wir erfreuen uns beide an der wunderbaren Schönheit. 

Ich fahre gleich los um auch noch andere Ecken des Connemara Nationalparks in diesem Licht zu erwischen. Da fällt mir nichts mehr dazu ein, Genießt einfach die Bilder und fahrt her!!!

_DSC6499
_DSC6507
_DSC6511
_DSC6517
_DSC6524
_DSC6527
_DSC6540
_DSC6533

Morgens ist hier noch keiner unterwegs und so kann ich anhalten, wo es mir gerade passt und nur die Schafe geben ab und zu mal einen Kommentar ab. Vor allem lassen sie sich von meinem „Dicken“ selten aus der Ruhe bringen.

_DSC6520

Ich halte gegen 9:00 an einem kleinen Wasserfall, der von Anglern zum Lachsfischen genutzt wird, den Aasleagh Falls, in die sich der Erriff River ergießt. Dort gibt es eine kleine Picknickecke und Fahrradständer, auf denen man prima die Decke lüften kann. Ich mache ich erst einmal Frühstückspause – nein kein Lachsfrühstück.

_DSC6556
_DSC6563

Da das Wetter heute herrlich ist, will ich ein bisschen Wandern, immer dem Flusslauf folgen das Tal hinunter.

_DSC6564
_DSC6569
_DSC6584

Hier trifft man niemanden außer die pelzigen Connemarabewohner. Das Flüsschen  mäandert durch die Wiesen, Natur pur und mir gehts richtig gut. Ein bisschen nervig sind vielleicht die vielen Bremsen, aber der Rest ist Spitze. Nach zwei Stunden wird es unter der Mittagssonne doch ganz schön warm und ich hätte Lust auf ein Bad, aber keinen Badeanzug dabei!? na ja hier ist eh keiner und wenn jemand kommt, dann machen die Schafe Krawall… also nix wie rein. Herrlich kalt, erfrischen und klar ist dieses Wasser aber ich halte das keine zwei Minuten aus, dann reicht es auch schon. Im nächsten Moment bemerke ich allerdings, wie sehr man sich irren kann. Kaum bin ich wieder gestiefelt und gespornt, merke ich, dass keine 150m weiter ein Bauer mit seinem Gehilfen dabei ist, die lästigen Hartgrasbüschel mit Gift zu bekämpfen. Also von wegen unberührte Natur und keiner da!! Wir kommen ins Gespräch und er freut sich, dass mir seine Heimat so gefällt. „Das sind alles meine Schafe, da steht mein Haus und das Land bis hoch zur Bergspitze gehört mir.“ Da ist aber einer stolz! Seht ihr das Haus, da hinten zwischen den Bäumen und ja, das ist sein Berg!


Der hier scheint der Anführer von Bauer Mc Donalds (Name von der Red. erfunden 😜) Schafherde zu sein:

Es folgen die üblichen Frage, woher, wohin und auf Platz 3 wo ist dein Mann… Ich sei doch noch so eine junge Frau und als ich im erkläre, dass auch ich schon ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel habe, meinte er nur trocken: „Aha, also genau 10 Jahre jünger als ich!“ Und wenn ich doch so gern fotografiere, dann solle ich ihn doch mal ablichten. Tu ich natürlich, da ich aber bei Menschen immer noch ein bisschen aufgeregt bin, schneide ich die Hände ab, ich Trottel – die sind doch bei einem Bauern besonders wichtig.

Dann wendet er sich auch gleich wieder seinem Gehilfen zu, der das alles irgendwie nicht richtig macht… mit dem Gift spritzen und so… Ich marschiere belustigt weiter und komme zufrieden am Wohnmobil an. Da sitzen zwei Herren bei einer Brotzeiten in „meiner“ Picknickecke.  

Der rechte ist Jack und der linke sein Schwager. Beide im Ruhestand.  Jack läuft seit Ende Mai den Wild Atlantic Way von Nord nach Süd. (Sein Schwager begleitet ihn gerade für 2Tage.) Das sind 2500km und er hat Zeit bis Ende September, da muss er zu Hause sein, sagt er. Da hat er 45.Hochzeitstag. Er läuft aber nicht einfach nur so rum, sondern sein Weg hat einen gemeinnützigen Zweck. Er sammelt Spenden für ernsthaft erkrankte Kinder. Er hat selbst fünf gesunde Kinder und 7 Enkel und will einfach was Gutes tun. 20.000 Euro sind das Ziel. 7000 hat er schon. „A bit of a walk“ ( Ein kleiner Spaziergang) nennt er seine Aktion und jeder kann spenden.

Zum Beispiel hier:

https://cmrf.org/event/a-bit-of-a-walk

und hier:

https://m.facebook.com/2500klms/?ref=m_notif¬if_t=like

Das finde ich eine tolle Idee und beide sind so offene, fröhliche Menschen, dass mir das kurze Stündchen mit ihnen wie im Fluge vergeht. Sie geben mir noch den Tipp, unbedingt über den Doo Lough Pass zu fahren. Kylemore Abbey, mein nächstes Ziel halten sie allerdings für sehr kommerziell – womit sie Recht behalten werden. Zum Abschied ein kräftiger Händedruck und dann doch eine freundschaftliche Umarmung und weiter gehts mit dem „kleinen Spaziergang“ 😊👍

Ich möchte aber nun doch noch zur Abbey, unter anderem auch, weil ich Strom brauche um meine Morgenbilder anschauen zu können. Und da gibts bestimmt ein kommerzielles Café. Gibts auch, sogar mit kleinen Schildchen an Plätzen mit Steckdose für Leute wie mich. 

Die Abbey ist leider eingerüstet und die vielen Menschen laden mich nun auch nicht gerade zur Besichtigungstour ein, so sitze ich gemütlich im Café und editiere meine Bildauswahl.


Gegen Nachmittag fahre ich zum Doo Lough Pass in Richtung Waterford gen Norden. Und das ist wirklich noch eine sehr schöne, völlig ruhige Ecke des Connemara Gebietes, wunderschön der Doo Lough mittendrin.


Ich will über Nacht ans Meer und besuche zuerst den Silver Strand bei Louisburgh. Der ist riesig und wunderschön aber vom Parkplatz aus sieht man gar nix… ja, so verwöhnt bin ich!!!

Ein wunderbarer Strandspaziergang ist dennoch drin. Nun ist es schon fast 20:00, jetzt aber! Und prompt gestaltet sich die Suche nicht ganz so leicht. Überall Balken, Menschenaufläufe oder zu enge Straßen, aber dann: der Bertraw Strand bei Murrisk gehört mir, gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert