
Heute gehts weiter Richtung Bryce Canyon. Doch zuerst müssen wir noch den Minitunnel am Ausgang des Zion NP durchqueren. In unserer Frontscheibe hängt schon ein Zettel „NO Escort – Mirrows in“. Den haben wir beim Eingang bekommen und müssen ihn am Tunnel zeigen. Wir fahren also los und sehen oben einen kleinen höhlenartigen Eingang in einem riesigen Felsmassiv, der sich als Tunnel aus den dreißiger Jahren entpuppt, als Autos noch selten waren und keinesfalls so groß wie mein RV – oder die XXL-Teile der anderen. Wir fahren also mit eingeklappten Seitenspiegeln durch und suchen auf der anderen Seite einen Parkplatz für den Zion Overlook Trail, den wollen wir auf keinen Fall verpassen. Das sollte man auch nicht, denn seht selbst – einfach gigantisch:
Oben angekommen lernen wir einen Mann aus St. Petersburg kennen, der gerade sein Stativ aufbaut. Warum er das denn bei dem Licht benutzt, wollte ich wissen. „Weil ich eine grosse Kamera habe.“ antwortet er auf deutsch. Und dann zeigt und erklärt er mir sein Linhoff, eine Vollformatkamera aus den siebziger Jahren, bei der die Bilder analog in Kassetten gemacht werden, die ca. 13×8 cm groß sind. Man kann mit jeder Kassette genau 2 – in Worten z w e i – Bilder machen und muss dann die Kassette wechseln. Alles wird manuell eingestellt und man kriecht unter ein schwarzes Tuch um auf dem Bildschirm das auf den Kopf gestellte Bild sehen zu können. Das durfte ich auch und sah den Zion NP verkehrt herum. Der Hammer – ich war begeistert und hielt gleich einen kleinen Schwatz mit ihm ab. Auflösung, Dynamikumfang, Detailgenauigkeit – all das scheint den Aufwand zu lohnen. Zu Hause muss ich unbedingt mal genau recherchieren, was für einem Teil ich da begegnet bin.

