Gemütlich wird es im Wohnmobil, wenn nachts der Regen auf das Dach tröpfelt. Das macht ein wirklich beruhigendes Geräusch. Doch weit gefehlt: Es war der Schnee, der so auf das Dach trommelte! Der morgendliche Blick aus dem Fenster ließ uns erstaunen:

 

Gegen 8:00 Uhr stürmte und schneite es.

 

45 min später sah es so aus

 

 
Dieses Wetter war nicht zu erwarten gewesen, bin ich doch noch nachmittags in kurzen Hosen, bei allerdings heftigem Wind den Rim Trail entlang gegangen. Die neue Wetterlage machte es auch schwer für Sarah, noch irgendwas vom Bryce-Canyon zu erkennnen, denn der lag trotz der blauen Flecken am Himmel noch immer in dichtem Nebel. Nun ja man kann nicht alles haben. So suchten wir noch ne Runde nach einer Dump-Station – leider ohne Erfolg, schauten am Generalstore des Parks vorbei und oh Wunder es klarte auf. Da mussten die 500m zum Rim doch nochmal gelaufen werden und siehe da – herrliche Sicht und gleich ein älteres Paar aus Santa Barbara/Califorien, dass uns als Deutsche erkannte und gleich einen netten Schwatz anfing. Was wir von Angela Merkel hielten – mein Gott, das sah nicht nach Smalltalk aus – war es auch nicht! Immerhin hatte er alte Sprachen und Theologie studiert und das sogar ein Jahr in Deutschland – Tübingen! Jetzt lebten sie in Santa Barbara und wollten wissen, was wir alles schon gesehen haben.  Gemeinsam genossen wir noch ein bisschen die Aussicht (oben auf den Gipfeln lag noch Restschnee) und dann verabschiedete man sich freundlich.

 

 

 

 

 
 

Auf dem Rückweg die ultimative Fotografengruppe – manchmal treten sie auch in Rudeln auf. Lustig hier: Die haben auch noch fast alle die gleichen Jacken und Hosen und Hüte an 🙂

 

 

Weiter gings in Richtung Grand Staircase Monument in Escalante. Auf dem Weg dahin am Wegesrand ein Auto, dass seine besten Zeiten gewiss schon hinter sich hat, für 800$ zu haben ist ;), aber ein prima Motiv for free abgab:

 



Grand Staircase Escalante National Monument ist ein flächenmäßig sehr großer Naturpark von beeindruckender Schönheit. Bei so viel Fläche sind die Weg zu den Highlights oft sehr weit und zum Teil noch recht unerschlossen. Zum Glück gibt es ein recht schönes Visitor-Center in dem man freundlich über alles Mögliche unterrichtet wird. Unser erster Eindruck aber vom Overlook war toll:


Über die Hole-In-The-Rock-Road kurz nach Escalante rechts ab kann man sehr schöne – manche meinen die schönsten Canyons Amerikas erreichen. Auch ein steinerner Garten – Devils Garden – soll sehr schön sein – so unser Reiseführer. Beigefügter Tipp: „Straßenzustand aber beim Visitor-Center unbedingt erfragen, wenn mann nicht über einen SUV mit 4WD verfügt – was weiß aber eine „Weiberbande“ schon über diese fünf mysteriösen Buchstaben im Verbund mit einer Zahl.  Wir fragen nach – ja die Straße sei befahrbar und wollen es ausprobieren. Wir hätten es lassen sollen. Zwei Stunden über staubige Straßen mit waschbrettartigem Untergrund bringen Fahrer und Wagen an ihre Grenzen. Und der Weg zum ersten Highlight war 19 mi lang und bis zu den Canyons braucht man  nochmal so lang. Das haben wir dann doch lieber bleiben lassen und sind auf halben Wege umgekehrt. Sorry liebes Wohnmobil – das tun wir nie wieder. Aber der Blick war trotzdem schön:

 

 

Hole-In-The-Rock-Road


Wir suchten uns den wunderschönen kleinen Calf Creek Campground bei dem man wie so oft einfach einen Zettel an den Platz hängt, die Gebühr in einen Briefkasten wirft und fertig. 


Leider war der so naturnah, dass es an einer Dump-Station fehlte. Wir tuckerten also nochmal los und fanden auf einem größeren nicht so schönen Platz eine solche – also alles prima! Die Chefin dort – Deutsche, die vor 10 Jahren aus dem USA-Urlaub mit einem Stück Land an einem Stausee bei Escalante zurückkam und dort jetzt gemeinsam mit ihrem Mann den „Wide Hollow Reservoir“ Campground betreibt. Sie erzählte uns auch, dass das Gebiet um Escalante erst im letzten Jahr der Regentschaft Bill Clintons zum National Monument erklärt worden war und nicht alle darüber so glücklich seien, wegen der Umweltbeschränkungen und der „vielen“ Touristen… waren die noch nicht im Zion? Dagegen ist das hier Einsamkeit pur!

In der Nähe unseres Campgrounds gibt es ein wunderschönes Cafe, das „Kiva Koffeehouse“ (klick) Das liegt auf einem kleinen Hügel über unserem Canyon und wir beschließen am nächsten Morgen dort zu frühstücken, erstens wegen der Aussicht:


und zweitens wegen des Kaffes. Wir haben uns noch immer nicht an die komische Sorte gewöhnt, die wir im ersten Supermarkt gekauft haben. Keine Ahnung was „French Roast“ bedeutet – uns schmeckt er jedenfalls nicht. Mal sehen, ob die da Kaffee kochen können. Jetzt aber erst mal warm ins Bett gekuschelt, es ist nämlich immer noch ganz schön kalt.

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